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Traumareaktivierung bei pflegebedürftigen älteren Menschen


Die AWO Schleswig-Holstein stellt seit 2012 einen Ratgeber zum Thema Kriegserinnerungen bei pflegebedürftigen Menschen zur Verfügung.

„Mit einem größer werdenden Risiko für körperliche Gebrechen, sensorische und motorische Einschränkungen steigt das Risiko für die Reaktivierung von Traumata.“*

Denn alte Menschen fürchten sich vor allem vor Abhängigkeit und Hilfslosigkeit, da diese Gefühle mit traumatischen Ereignissen zusammenhängen können (*Leitfaden zum Einfluss von Kriegserinnerungen auf die Pflege“, S. 38, Herausgeber: AWO Schleswig Holstein). Traumareaktivierung bei pflegebedürftigen älteren Menschen weiterlesen

Studie Umgang mit Kriegserlebnis und Kriegsgefangenschaft


Die Erzählungen meines Vaters machten mich auf die langfristige Prägung der Kriegsgeneration durch ihre Kriegserfahrungen aufmerksam. In der vorliegenden Studie befasse ich mich intensiv im Rahmen einer Diplomarbeit mit diesem Thema und befragte zu diesem Zweck Kriegsveteranen zum eigenen Umgang mit ihren persönlichen Erlebnissen.

Diese Studie untersucht, wie Soldaten und Kriegsgefangene des 2. Weltkriegs mit ihren Kriegserlebnissen umgingen, wie sie diese verarbeiteten und welche Bedeutung sie Ihnen aus heutiger Sicht zuschreiben.
In einem ersten Teil enthält die Studie die theoretischen Grundlagen zu den Folgen von Krieg und Kriegsgefangenschaft für die betroffenen Personen und den Möglichkeiten des Umgangs mit den existenziellen Bedrohungen dieser Erlebnisse vor dem zeitlichen Hintergrund des 2. Weltkriegs. Dazu werden Studien, Untersuchungen und Veröffentlichungen aus dem Zeitraum der 50er Jahre bis in die heutige Zeit herangezogen.
Im zweiten Teil werden diese Erkenntnisse auf die Ergebnisse der eigenen Befragung ehemaliger Soldaten und Kriegsgefangener angewendet. Die Befragung der Zeitzeugen erfolgt dabei mittels eines Interviewleitfadens, der sich an der Bedürfnistheorie der Sozialarbeitswissenschaftlerin Sylvia Staub-Bernasconi orientiert.

Die Diplomarbeit ist unter zwei Titeln erhältlich:

Umgang mit Kriegserlebnis und Gefangenschaft: Eine Studie mit Teilnehmern des Zweiten Weltkriegs

„Nie wieder Krieg“. Eine empirische Studie über den Umgang mit Kriegserlebnissen

Folgen von Kriegsgefangenschaft


Um die Folgen von Kriegsgefangenschaft im Kontext des 2. Weltkriegs besser zu verstehen ist ein Blick auf die Erzählungen ehemaliger deutscher Kriegsgefangener in Russland bzw. der Sowjetunion hilfreich. Die Lebensbedingungen insbesondere in den russischen Lagern waren zeitweise lebensbedrohlich. Der Historiker Rüdiger Overmans beschreibt in einem Beitrag zu den sowjetischen Lagern, dass unter den Kriegsgefangenen bis 1942/43 nur 5% überlebten. Zwar verbessert sich dann die Situation, aber bis 1946 beschreibt er die Versorgung in den Lagern als unzureichend. Folgen von Kriegsgefangenschaft weiterlesen

Wovon Soldaten erzählen


Im Rahmen meiner Interviews mit ehemaligen Soldaten des 2.  Weltkriegs war eine der ersten Fragen die nach einem beeindruckenden Erlebnis im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg.

Erstaunlicherweise berichteten trotz der gezielten Frage nur zwei von 12 Teilnehmern über ein einzelnes Erlebnis. Diese beiden erzählten über eine bestimmte Situation, in der sie verwundet wurden und sich in großer Gefahr befanden. Fast alle anderen erzählten eine lange Geschichte mit mehreren Ereignissen, die mit dem Zeitpunkt ihrer Einberufung begann und bis zum Ende des Kriegs ging. Darunter berichteten drei der Befragten hauptsächlich über ihre Zeit in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Wovon Soldaten erzählen weiterlesen

Kriegserlebnisse


Dieser Blog thematisiert den Umgang von Soldaten des Zweiten Weltkriegs mit ihren Erlebnissen. Neben den Folgen der Erlebnisse für die Betroffenen, ihre Angehörigen und Kinder richte ich den Blick auch auf die jetzige Bedeutung dieser Erinnerungen.

Einiges Hintergrundwissen zu diesen Beiträgen habe ich im Rahmen einer Studie gesammelt, in der ich Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs zu ihren Erfahrungen befragt habe.