Im Jahr 2004 suchte ich für meine Studie insgesamt zwölf ehemalige Soldaten des Zweiten Weltkriegs auf. Einige lebten Zuhause mit Ihrer Frau, andere wohnten in Pflegeheimen. Diese Menschen berichteten von schlimmen Erlebnissen zu Zeiten des Krieges in ihren jungen Jahren. Sie erzählten nicht darüber, wie sie anderen schlimmes zugefügt haben. Am erstaunlichsten waren für mich die wenig greifbaren Antworten auf die Fragen, die sich mit den eigenen Wertvorstellungen und der Missachtung von Werten befassten. Obwohl die Häfte der Befragten Orientierungsmaßstäbe wie den Glauben oder die Erziehung benannten, konnten so gut wie keine Widersprüche z.B. zwischen dem eigenen Glauben und dem eigenen Handeln als Soldat erkannt werden.
Wie kann das sein? Krieg als Handwerk weiterlesen →
Anlässlich des Abschlusses seiner Bundesratspräsidentschaft hat Stephan Weil in einem kulturellen Abend am 30.09.2014 das Theaterstück „Soldaten. Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben“ ausgewählt. Das Stück thematisiert wie deutsche Soldaten in Kriegsgefangenschaft ungefiltert über das Töten und die Verstrickung der Wehrmacht in den Holocaust sprachen. Die Gefangenen wussten nicht, dass ihre Gespräche mitgehört wurden. Abhörprotokolle aus Kriegsgefangenenlagern weiterlesen →
Dieser Beitrag versucht zu beleuchten wie Soldaten im 2. Weltkrieg miteinander über belastende Ereignisse sprechen konnten. Die nachfolgenden Gedanken stammen aus meiner Studie zum Umgang mit Kriegserlebnissen. Gespräch unter Kameraden weiterlesen →
Die Erzählungen meines Vaters machten mich auf die langfristige Prägung der Kriegsgeneration durch ihre Kriegserfahrungen aufmerksam. In der vorliegenden Studie befasse ich mich intensiv im Rahmen einer Diplomarbeit mit diesem Thema und befragte zu diesem Zweck Kriegsveteranen zum eigenen Umgang mit ihren persönlichen Erlebnissen.
Diese Studie untersucht, wie Soldaten und Kriegsgefangene des 2. Weltkriegs mit ihren Kriegserlebnissen umgingen, wie sie diese verarbeiteten und welche Bedeutung sie Ihnen aus heutiger Sicht zuschreiben.
In einem ersten Teil enthält die Studie die theoretischen Grundlagen zu den Folgen von Krieg und Kriegsgefangenschaft für die betroffenen Personen und den Möglichkeiten des Umgangs mit den existenziellen Bedrohungen dieser Erlebnisse vor dem zeitlichen Hintergrund des 2. Weltkriegs. Dazu werden Studien, Untersuchungen und Veröffentlichungen aus dem Zeitraum der 50er Jahre bis in die heutige Zeit herangezogen.
Im zweiten Teil werden diese Erkenntnisse auf die Ergebnisse der eigenen Befragung ehemaliger Soldaten und Kriegsgefangener angewendet. Die Befragung der Zeitzeugen erfolgt dabei mittels eines Interviewleitfadens, der sich an der Bedürfnistheorie der Sozialarbeitswissenschaftlerin Sylvia Staub-Bernasconi orientiert.
Die Diplomarbeit ist unter zwei Titeln erhältlich:
Umgang mit Kriegserlebnis und Gefangenschaft: Eine Studie mit Teilnehmern des Zweiten Weltkriegs
„Nie wieder Krieg“. Eine empirische Studie über den Umgang mit Kriegserlebnissen
Die Gespräche zwischen der Kriegsgeneration und ihren Kindern über persönliche Erlebnisse des 2. Weltkriegs ist bzw. war oft schwierig. Dieser Beitrag befasst sich mit der rückblickenden Erzählweise ehemaliger Soldaten über Ihre Erlebnisse. Zur Erzählweise ehemaliger Soldaten über Ihre Erlebnisse weiterlesen →
Im Rahmen meiner Interviews mit ehemaligen Soldaten des 2. Weltkriegs war eine der ersten Fragen die nach einem beeindruckenden Erlebnis im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg.
Erstaunlicherweise berichteten trotz der gezielten Frage nur zwei von 12 Teilnehmern über ein einzelnes Erlebnis. Diese beiden erzählten über eine bestimmte Situation, in der sie verwundet wurden und sich in großer Gefahr befanden. Fast alle anderen erzählten eine lange Geschichte mit mehreren Ereignissen, die mit dem Zeitpunkt ihrer Einberufung begann und bis zum Ende des Kriegs ging. Darunter berichteten drei der Befragten hauptsächlich über ihre Zeit in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Wovon Soldaten erzählen weiterlesen →
Dieser Blog thematisiert den Umgang von Soldaten des Zweiten Weltkriegs mit ihren Erlebnissen. Neben den Folgen der Erlebnisse für die Betroffenen, ihre Angehörigen und Kinder richte ich den Blick auch auf die jetzige Bedeutung dieser Erinnerungen.
Einiges Hintergrundwissen zu diesen Beiträgen habe ich im Rahmen einer Studie gesammelt, in der ich Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs zu ihren Erfahrungen befragt habe.
Studie über Kriegserlebnisse, Kriegserinnerungen, Kriegsgefangenschaft von Soldaten